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Tipps & Tricks

5 Dinge, die Du zu Überstunden wissen musst

Du bleibst immer wieder länger in der Arbeit, weil Du noch schnell etwas fertig machen musst? Was Du über Überstunden wissen solltest.

Expertin für Recht - Dr. Britta Beate Schön
Dr. Britta Beate Schön
Finanztip-Expertin für Recht
Arbeit

Grundsätzlich bist Du nicht zu Überstunden verpflichtet. Außer Deine Chefin oder Dein Chef ordnet sie an und darf das auch, weil es in Deinem Tarif- oder Arbeitsvertrag so geregelt ist. Damit Du Deine Rechte kennst und Mehrarbeit auch fair bezahlt bekommst, haben wir die wichtigsten Regeln in fünf Punkten zusammengefasst: 

1. Überstunden ohne Vereinbarung

Wenn viele Kollegen krank werden, der Server ausfällt oder andere unvorhersehbare Dinge passieren, darf Deine Chefin oder Dein Chef Überstunden von Dir verlangen. Kein Grund für Mehrarbeit ist aber, wenn ein neuer Auftrag an Land gezogen wurde oder jemand gekündigt hat. 

Deine Arbeitszeit darf Deine Chefin bzw. Dein Chef laut Arbeitszeitgesetz auf höchstens 48 Stunden pro Woche verlängern. Im Durchschnitt darfst Du die üblichen acht Stunden am Tag aber nicht überschreiten. 

Wichtig: Wenn Du in Teilzeit arbeitest, musst Du grundsätzlich keine Überstunden machen. 

2. Wenn Überstunden betrieblich geregelt sind 

Neben dem Arbeitsvertrag können auch Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen Überstunden regeln. Im Öffentlichen Dienst zum Beispiel werden angeordnete Überstunden, die nicht durch Freizeit bis zum Ende der folgenden Kalenderwoche ausgeglichen werden, bezahlt – dann gibt es sogar Zuschläge. 

Auch wenn es in Deinem Vertrag keine Regelung gibt, kann es sein, dass Deine Chefin oder Dein Chef trotzdem zahlen muss. Nämlich immer dann, wenn es betriebs- oder branchenüblich ist. 

3. Sonderfall: Höhere Angestellte

Wenn Dein Verdienst über der Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung liegt oder Du leitende Angestellte bzw. leitender Angestellter bist, bekommst Du keine Überstunden bezahlt. Die Beitragsbemessungsgrenze liegt 2025 monatlich bei 8.050€ brutto (einheitlich für Ost und West).

Zur Info: Leitende Angestellte sind die, die andere einstellen oder entlassen. Sie werden eher nach der Erfüllung von Aufgaben bezahlt, nicht nach der Ableistung von Stunden. Du kannst aber im Arbeitsvertrag eine Vergütung vereinbaren.

4. Pauschal abgegoltene Überstunden

In vielen Arbeitsverträgen stehen Klauseln, nach denen Überstunden bereits mit dem Festgehalt pauschal abgegolten (also beglichen) sind. Die sind aber meistens ungültig. Der Grund: Aus ihnen muss nach dem Bundesarbeitsgericht klar hervorgehen, warum und wie viele Überstunden anfallen können, die bereits abgegolten wären. Und diese Regel muss dem "üblichen Maß" entsprechen. Es können also nicht z. B. 40 Überstunden pro Monat als abgegolten erklärt werden.

5. Wie Du Überstunden ansprechen kannst 

Du kannst Überstunden nicht in Rechnung stellen, wenn Du sie auf eigene Initiative machst. Deine Chefin bzw. Dein Chef muss von den Überstunden wissen und sie dulden. Dokumentier jede Form von Mehrarbeit und lass sie regelmäßig von Deiner Führungskraft abzeichnen. 

In einer Checkliste haben wir zusammengefasst, wie Du vorgehen solltest, um Deine Überstunden fair vergütet oder einen Freizeitausgleich zu bekommen. Lass Dich nicht ausnutzen!

Wie Du Dir Überstunden zurückholst oder auszahlen lassen kannst, liest Du hier. Ausführliche Infos findest Du auch in unserem Ratgeber zu Überstunden

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