Rendite: Langfristig weniger rentabel als Aktien-ETFs
Anteil: Maximal 10% im Portfolio
Gold-ETCs: Alternative zu physischem Gold
In turbulenten Zeiten an den Aktienmärkten suchen viele nach einem „sicheren Hafen“ – also einer Anlageklasse, die halbwegs stabil bleibt oder sogar steigt, wenn es an den Börsen kracht oder die Inflation deutlich zunimmt.
Diese Rolle hat Gold in den ersten Monaten 2025 perfekt erfüllt: Während es an den Börsen durch die Zoll-Androhungen der USA stark nach unten ging, stieg der Goldpreis Ende April auf den höchsten jemals gemessenen Wert von 3.500$ (ca. 3.070€) pro Feinunze (ca. 31 g). Aber gehört Gold deswegen automatisch in Dein Portfolio?
Gold gilt nicht umsonst als Krisenwährung
Gold ist seit sehr langer Zeit wertvoll, es gibt weltweit nicht unendlich viel davon. Ein Wertverlust durch “Nachdrucken” wie bei Papiergeld ist also nicht möglich.
Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit (z. B. Währungsreformen oder hohe Inflation) kann das Vertrauen in nationale Währungen sinken. Da Gold international als Wertspeicher anerkannt ist, konnte es in der Vergangenheit immer wieder als stabilere Alternative zu einer geschwächten Landeswährung dienen.
In Krisenzeiten kann es bei Gold sogar erhebliche Wertsteigerungen geben: Während der Ölkrise z. B. hätte Dir Gold von September 1973 bis September 1974 eine reale Rendite (also abzüglich der Inflation) von ca. 55% geliefert. Darauf verlassen kannst Du Dich natürlich nicht.
Ebenfalls für Gold spricht: Hältst Du Goldbarren mindestens ein Jahr und verkaufst sie anschließend mit Gewinn, ist der Gewinn steuerfrei.
Langfristig verliert Gold gegen Aktien-ETFs
Auf lange Sicht war Gold in der Vergangenheit trotzdem weniger rentabel als ein weltweiter Aktien-ETF: Zwischen 1975 und 2024 konntest Du laut Finanztip-Berechnungen mit einem ETF auf den MSCI World im Durchschnitt 9,7% jährliche Rendite einfahren. Hast Du hingegen auf Gold gesetzt, waren es im selben Zeitraum nur 4,2%.
Fazit: Kein Muss für Deinen Vermögensaufbau
Du kannst problemlos auch ohne Gold sinnvoll investieren. Denn auch wenn die Entwicklung des Goldpreises zuletzt durchaus beeindruckt: Das Edelmetall schwankt stark im Wert und bringt Dir weder Zinsen noch Dividenden.
Ein weiteres Problem ist die Aufbewahrung: Zuhause riskierst Du bei einem Einbruch, dass Dein Gold gestohlen wird. Alternativen sind ein eingebauter Tresor oder ein Bankschließfach, was beides zusätzlich kostet.
Wie viel Geld in Gold investieren?
Wenn Du trotzdem in Gold investieren möchtest, solltest Du maximal 10% Deines Vermögens dafür einsetzen. Dafür spricht, dass trotz der geringeren Rendite ein kleiner Goldanteil in Deinem Portfolio helfen kann, die Schwankungen Deiner Aktien abzumildern. Dagegen spricht, dass zu viel Gold ein Klumpenrisiko sein und Deine Rendite schmälern kann.
Für den Goldkauf empfehlen wir Dir die Portale gold.de und gold-preisvergleich.de.
Gold-ETCs als Alternative zu physischem Gold
Neben der Möglichkeit, physisches Gold zu kaufen – also in Form von Münzen oder Barren – kannst Du Dein Geld auch in Gold-ETCs mit hinterlegtem Lieferanspruch investieren, z. B. mit Xetra-Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) oder Euwax Gold II (ISIN: DE000EWG2LD7).
Gold-ETCs sind Wertpapiere, die die Entwicklung des Goldpreises abbilden und wie Aktien-ETFs über Dein Depot gehandelt werden können. Das Aufbewahrungsproblem kannst Du auf diese Weise umgehen, da Du die Goldbarren nicht selbst verwahrst.
Steuerlich werden physisches Gold und Gold-ETCs mit Lieferanspruch ähnlich behandelt. Auch bei den oben genannten ETCs zahlst Du nach einem Jahr Haltedauer also keine Steuer auf Deine Gewinne.