Du hast schon von MSCI World und DAX gehört, bist Dir aber unsicher, in welches du investieren solltest und was die Unterschiede sind? Wir klären es in diesem Artikel für Dich.
Der MSCI World ist der wichtigste weltweite Aktienindex und fasst die Wertentwicklung von knapp 1.400 Unternehmen zusammen. Mit einem ETF auf den MSCI World (also einem Wertpapier, das Du an der Börse handeln kannst) kannst Du dann an dieser Wertentwicklung teilnehmen.
Der DAX ist hingegen der wichtigste deutschlandweite Aktienindex. Er fasst die 40 deutschen Unternehmen mit dem größten Börsenwert zusammen. Auch auf diesen Index gibt es eine Vielzahl von ETFs, mit denen Du in den deutschen Markt investieren kannst, ohne die ganzen Aktien einzeln kaufen zu müssen.
Wichtigster Unterschied zwischen MSCI World und DAX: Sie decken zwei sehr verschiedene Märkte ab – einen sehr großen und einen kleinen.
Als Anlegerin oder Anleger in Deutschland bist Du vielleicht dazu geneigt, in den DAX zu investieren – schließlich investierst Du damit in deutsche Unternehmen, von denen vielleicht Dein Arbeitsplatz abhängt oder zu denen Du einen persönlichen Bezug hast.
Warum genau das aber der Grund ist, warum Du nicht in den DAX investieren solltest, erklären wir Dir hier:
Kurz gesagt: Investierst Du in den DAX, investierst Du in die größten börsennotierten Unternehmen der deutschen Wirtschaft – beim MSCI World in die Weltwirtschaft. Und genau deswegen empfehlen wir Dir unter anderem ein Investment in den MSCI World.
Denn: Dieser ist wesentlich breiter gestreut als der DAX. Hinzu kommt, dass wenn Du in Deutschland wohnst und auch dort arbeitest, dann bist Du schon abhängig genug von der Entwicklung des Standorts Deutschland.
Extrembeispiel: Falls Du aufgrund der schlechten Wirtschaftslage in Deutschland Deinen Job bei einem DAX-Konzern verlierst, willst Du nicht, dass Dein dort angelegtes gleichzeitig auch noch an Wert verliert. Ein ETF auf den DAX enthält zwar noch 39 weitere Unternehmen – trotzdem wirst Du Schwierigkeiten auf dem deutschen Markt in so einem ETF deutlich stärker spüren als im MSCI World.
Von den knapp 1.400 Unternehmen im MSCI World stammen nur ca. 2,5% aus Deutschland. Wenn es Deutschland wirtschaftlich schlecht geht, wird Dein Vermögen im ETF nur zu einem sehr geringen Teil davon beeinträchtigt.
Stattdessen nimmst Du beim MSCI World die Wertsteigerungen der wirtschaftlich stärksten Unternehmen der Welt mit – egal, ob die gerade aus den USA, Europa oder Singapur stammen.
Ausnahme: Länder wie China, Indien, Südkorea oder auch Taiwan sind im MSCI World nicht enthalten. Denn sie gelten nach Auffassung von MSCI als Schwellenländer, für die es wiederum "Emerging Markets"-ETFs und “All Country World”-ETFs gibt.
Für ein Investment in den MSCI World empfehlen wir Dir die ETFs von HSBC (IE00B4X9L533), Invesco (IE00B60SX394), Xtrackers (IE00BK1PV551), UBS (IE00BD4TXV59) und Deka (DE000ETFL508). Außerdem empfehlen wir Dir den FTSE Developed World Index von Vanguard (IE00BK5BQV03). Welchen Du nimmst, spielt keine große Rolle – sie unterscheiden sich minimal.
Möchtest Du neben den Industrie- auch die Schwellenländer in einem ETF abgedeckt haben, gibt es den sogenannten MSCI All Country World Index (ACWI) – er enthält dann knapp 3.000 Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern.
Hier empfehlen wir beispielsweise ETFs von Amundi (LU1829220216), iShares (IE00B6R52259) und SPDR (IE00B44Z5B48), sowie auf den FTSE All World z. B. von Vanguard (IE00B3RBWM25).
Pflicht ist das aber nicht: Die Schwellenländer haben in den letzten Jahren deutlich schwächer performt als die Industrieländer – und sie sind im ACWI auch nur zu rund 10% vertreten.
Du solltest die Schwellenländer in ETFs auf den MSCI ACWI lediglich als kleine Beimischung sehen, wenn Du denkst, Unternehmen aus Schwellenländer wie China oder Indien werden in den nächsten Jahren eine deutlich größere Rolle an den Börsen spielen.
Noch mehr ETFs zur Auswahl findest Du in unserem ETF-Vergleich – den passenden ETF zu Deinem Depot und Deinen Vorlieben kannst Du mit unserem ETF-Finder raussuchen.
Zunächst mal brauchst Du ein Wertpapierdepot – wir haben für Dich eine Vielzahl von Depots getestet. Für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis empfehlen wir Dir das der ING.
Besonders günstig sind die getesteten Depots von Traders Place, Smartbroker+, Finanzen.net Zero, Justtrade, Trade Republic, Scalable Capital (Free Broker) oder Flatex.
Depots mit einem besonders breiten Leistungsspektrum die aber dennoch günstig sind, findest du bei Comdirect, Consorsbank oder 1822direkt. Einen Überblick über alle Vor- und Nachteile findest Du in unserem breiten Depot-Vergleich.
Möchtest Du unbedingt per ETF in die deutsche Wirtschaft investieren, kannst Du das mit einem ETF auf den DAX günstig und flexibel machen – sinnvoll ist es aber nicht. Denn wenn Du in Deutschland lebst, bist Du ohnehin schon stark vom Standort Deutschland abhängig.
Auch ETFs auf andere Länder wie Frankreich, Spanien, Japan oder selbst die USA haben einen Nachteil: Sie decken jeweils nur dieses eine Land ab.
Erst weltweit gestreute Indizes wie der MSCI World bieten Dir den Vorteil, den Du haben möchtest: Ein Investment in sehr viele Unternehmen, die je nach Wirtschaftslage aus verschiedenen Ländern stammen können.
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