Finanztip App
Immer up to date bleiben
App laden

Tipps & Tricks

Steuerfalle Depotwechsel: Darauf solltest Du achten

Obwohl beim Übertrag Deiner Wertpapiere selbst keine Steuern anfallen, kann sich ein Fehler einschleichen, der Dich Geld kostet.

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Geldanlage
Steuerfalle Depotwechsel: Darauf solltest Du achten

Aktien, ETFs und andere Wertpapiere in ein neues Depot zu übertragen, ist sinnvoll, wenn Du bei Deinem aktuellen Anbieter hohe Gebühren zahlst. Folgendes solltest Du vor einem Wechsel aber wissen:

Was kann beim Depotübertrag schief gehen?

Beim Depotübertrag selbst fallen zwar keine Steuern an. Passieren allerdings Fehler bei der Übertragung der steuerlichen Einstandskurse, kann’s später teuer werden.

Der Einstandskurs ergibt sich aus Kaufpreis plus Ordergebühren. Beim Verkauf Deiner Wertpapiere fließt er in die Berechnung Deines Gewinns oder Verlusts ein und wirkt sich auf die anfallende Abgeltungssteuer aus.

Es können zwei Dinge passieren:

  • Deine aktuelle Bank teilt Deinem neuen Depotanbieter falsche Einstandskurse mit, was bei einem Verkauf zu höheren Steuern für Dich führen kann
  • Dein alter Depotanbieter überträgt die Kurse gar nicht: Dann trägt die neue Bank pauschal 30% des Verkaufspreises als Einstandskurs ein und Du zahlst in der Regel drauf

Weil Kaufpreis und Ordergebühren zusammengerechnet werden, kann dasselbe Wertpapier verschiedene Einstandskurse haben. Hast Du ein Wertpapier mehrmals zu verschiedenen Zeitpunkten gekauft oder mit einem Sparplan bespart, gibt es auch mehrere Kurse, die Du auf Richtigkeit checken musst. 

Vorsicht vor allem beim Übertrag aus dem Ausland

Steuerliche Daten wie Anschaffungskurse oder die Vorabpauschale müssen deutsche Depotanbieter beim Übertrag untereinander immer mitübertragen. Es gibt allerdings keine international einheitlichen Regeln. Wenn Du also ein Depot aus dem Ausland überträgst, musst Du Dich erstens selbst um Umrechnung und Übertragung kümmern, zweitens können dabei Gebühren anfallen.

So solltest Du bei einem Depotwechsel vorgehen:  

1) Vor dem Wechsel alle wichtigen Belege herunterladen

Damit Du die korrekten Einstandskurse überprüfen und notfalls nachweisen kannst, solltest Du vor dem Wechsel zu einem neuen Depotanbieter alle Kaufabrechnungen Deiner Wertpapiere herunterladen. Kündigst Du Dein Depot beim bisherigen Anbieter, hast Du in der Regel keinen Zugriff mehr auf Dein dortiges Postfach.

2) Nach dem Wechsel checken, ob alles korrekt übertragen wurde  

Das solltest Du so schnell wie möglich machen – und direkt handeln, falls etwas nicht stimmt.  

Bei vielen Banken erhältst Du nach dem Übertrag einen Buchungsbeleg, in dem die Einstandskurse explizit festgehalten sind. Sonst findest Du sie üblicherweise in der Depotübersicht im Online-Banking.

3) Bei Fehlern neuen Anbieter kontaktieren und zur Berichtung Kaufbelege vorlegen

Falls falsche Einstiegskurse übermittelt und/oder übernommen wurden, kannst Du Dich an den Kundenservice Deines neuen Anbieters wenden und Deine Abrechnungen als Belege reichen.  

Können etwaige Fehler nicht rechtzeitig korrigiert werden, und Du hast inzwischen Wertpapiere verkauft, …

4) Beim Finanzamt Berichtigung des Steuerabzugs beantragen

... kannst Du Dir die zu viel gezahlte Steuer mit der Steuererklärung für das Jahr des Verkaufs zurückholen. Auch das Finanzamt will dafür alle entsprechenden Belege sehen. Wenn es diese akzeptiert, erstattet es Dir die zu viel gezahlte Steuer zurück. 

Möchtest Du mit dem Übertrag Dein altes Depot auflösen, kannst Du auch die steuerlichen Verlustverrechnungstöpfe übertragen lassen. Prüf hier ebenso, ob alle Angaben im neuen Depot korrekt sind. Alles Weitere zum Depotübertrag findest Du im Ratgeber Depotwechsel

Deine Finanzen. Deine App.

Behalte den Überblick - jederzeit und überall. Mit der Finanztip App erhältst Du aktuelle Finanzinfos, Spartipps und wichtige Hinweise. Speicher oder teile Artikel, optimiere mit dem Finanztip Check-Up Deine Finanzen oder werde direkt per Push benachrichtigt, wenn es etwas Neues gibt. Hol Dir das gute Gefühl, nichts zu verpassen.

Hol Dir die App

Von Timo Halbe, Nadine Graf, und Larissa Glas
Werde jetzt Teil unserer Mission für mehr Finanzbildung!

Mit Deinem monatlichen Beitrag stärkst Du die Finanztip Stiftung und hilfst, unser Angebot auszubauen. Als Unterstützer erhältst Du zudem exklusiven Zugang zu Expertengesprächen und zur kompletten Finanztip Academy.

Unterstütze uns

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.