Steuerabzug: Manuell statt automatisch
Angebot: Fokus auf CFDs statt ETFs
Social Trading? Verfolg Deine eigene Anlagestrategie
Schon mal Werbung für die Trading-Plattformen XTB oder eToro gesehen? Besonders Fußballfans kennen sie aus der Bandenwerbung im Stadion. Für XTB steht z. B. kein geringerer als Stürmer-Legende Zlatan Ibrahimović vor der Kamera, der israelische Broker eToro ist Sponsor von Bayer 04 Leverkusen und Arsenal London.
Wir von Finanztip empfehlen die beiden “Fußball-Broker” aber nicht – aus folgenden Gründen:
1. Manueller Steuerabzug
Beide Broker bieten keinen automatischen Abzug der Kapitalertragsteuer an. Bedeutet: Du musst Deine Gewinne und Verluste selbst heraussuchen, berechnen und in der Steuererklärung angeben – was ziemlich aufwendig und fehleranfällig ist. Beide Anbieter haben uns mitgeteilt, dass sie Anlegerinnen und Anlegern eine steuerliche Übersicht als Hilfe zur Verfügung stellen.
Trotzdem finden wir das viel zu kompliziert für Deine Steuererklärung. Allein deshalb fallen beide Anbieter aus unserem Depotvergleich. Das ist aber nicht der einzige Punkt, bei dem Du genauer hinschauen solltest:
2. Fokus auf CFDs
Über beide Broker kannst Du zwar auch in Aktien-ETFs investieren, gerade bei XTB liegt der Fokus aber auf "Contracts for Difference" – kurz CFDs. Das sind Derivate, die von einem Basiswert wie einer Aktie oder Währung abhängen. Du kaufst nicht den Basiswert selbst, sondern setzt auf seine Kursbewegung.
Das Problem: Anders als Aktien-ETFs sind CFDs kein Sondervermögen. Geht der Herausgeber des CFDs – das ist meist der Anbieter selbst oder eine Bank – pleite, ist das investierte Geld weg.
Weiteres Risiko: CFDs sind oft gehebelt und potenzieren so nicht nur mögliche Gewinne, sondern auch Verluste. XTB weist auf seiner Webseite sogar darauf hin, dass bei ihnen 75% der Kleinanlegerkonten mit CFDs Verlust machen. Bei eToro sind es laut Webseite 61%.
Auf Finanztip-Nachfrage teilen beide Anbieter außerdem mit, dass sie sich an die strengen Regeln für den CFD-Handel halten. So musst Du z. B. einen Eignungsbogen ausfüllen, bevor Du bei ihnen mit CFDs handeln darfst.
3. Social Trading
eToro wirbt zudem stark für Social-Trading: Du kannst die Anlagestrategien und Portfolios anderer Mitglieder einsehen, diskutieren und nachmachen. Auf diese Weise sollen auch unerfahrene Anlegerinnen und Anleger die Chance bekommen, erfolgreich zu investieren.
Doch auch hier sagen wir: Vorsicht! Verlass Dich nicht auf andere, sondern verfolg Deine eigene Anlagestrategie. Denn jedes Risikoprofil und jedes Investment ist individuell. Viel zu traden, also immer wieder das Investment zu wechseln, ist außerdem keine gute Idee. Denn für die meisten Anlegerinnen und Anleger führt Trading zu Verlusten, wie Studien immer wieder zeigen.
Folg deswegen einfach den Anlagestipps von Finanztip, statt Dich an unbekannten Tradern zu orientieren. Mit dem neuen Finanztip Check-Up kannst Du prüfen, wie gut Deine Finanzen bisher aufgestellt sind und ob es Lücken gibt.
Du suchst nach einem passenden Depot?
Um an der Börse zu investieren, brauchst Du ein Wertpapierdepot. Setz hier lieber auf eine unserer Empfehlungen:
- Für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis empfehlen wir Dir das Wertpapierdepot der ING
- Besonders günstig sind die Depots von Traders Place, Smartbroker+, Finanzen.net Zero, Justtrade, Trade Republic, Scalable Capital (Free Broker) oder Flatex – die sind als Sponsor von Borussia Mönchengladbach übrigens auch ein “Fußball-Broker”
- Depots mit einem besonders breiten Leistungsspektrum, die aber dennoch günstig sind, findest du bei Comdirect, Consorsbank oder 1822direkt
Den passenden ETF zu Deinem Depot und Deinen Vorlieben kannst Du mit unserem ETF-Finder raussuchen. Wir empfehlen Dir, zu einem weltweit gestreuten Aktien-ETF zu greifen, der z. B. auf dem MSCI World, MSCI All Country World oder dem FTSE All World basiert. Schau dazu einfach in unseren ETF-Vergleich.