Paypal Sicher und schnell mit Paypal zahlen

Josefine Lietzau
Expertin Bank und Kredit

Das Wichtigste in Kürze

  • Ob Online-Shopping oder Geld an Freunde und Bekannte schicken: mit Paypal geht das schnell.
  • Das Unternehmen verspricht durch die wählbare Option „Käuferschutz“ zusätzliche Sicherheit. Doch die hilft nicht immer.
  • Du kannst Deine Schulden in verzinsten Raten tilgen.

So gehst Du vor

  • Wenn Du Händler bezahlst, wähle niemals die Funktion „Family & Friends“.
  • Verzichte besser auf die Ratenoption. Die ist aufgrund der hohen Zinsen teuer.

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Das Album mit allen Extras der Lieblingsband gibt es nur in einem Onlineshop in Korea, die beste Freundin ist in den USA und hat kein Geld mehr – dank Online-Bezahldiensten kein Problem. Paypal ist der wohl bekannteste davon.

Wie eröffnest Du ein Paypal-Konto?

Willst Du ein Konto bei Paypal eröffnen, musst Du Dich zunächst entscheiden, ob Du das Konto privat oder geschäftlich nutzen willst. 

Zudem musst Du bestimmte Bedingungen erfüllen, damit Du ein Konto eröffnen kannst:

  • Du musst volljährig sein.
  • Du brauchst eine E-Mail-Adresse und eine Handynummer.

Die Handynummer und die E-Mail-Adresse gibst Du zusammen mit Deinem Namen, Deiner Staatsangehörigkeit und Deinem Geburtstag beim Eröffnen an.

Für die reine Eröffnung des Paypal-Kontos musst Du kein Bankkonto oder Kreditkarte hinterlegen. Willst Du das Konto aber ohne Einschränkungen sofort benutzen, empfiehlt es sich gleich ein Bankkonto oder  eine Kreditkarte zu verknüpfen. Ohne verknüpfte Zahlungsquelle kannst Du nur das Guthaben benutzen, welches Du einzeln auf das Paypal-Konto überweist. Dadurch hast Du automatisch sogenannte Sende-, Empfangs- und Abbuchungslimits als Beschränkung. 

Wie zahlst Du mit Paypal?

Egal ob mit Guthaben oder verknüpfter Zahlungsquelle hast Du unterschiedliche Möglichkeiten mit Paypal zu zahlen: zum Beispiel im Internet oder indem Du Geld an Deine Freunde sendest. Falls Dein Paypal-Konto ins Minus rutscht, musst Du es ausgleichen, damit Du wieder damit zahlen kannst. Überweise dazu Geld auf das Paypal-Konto.

Beim Online-Shopping mit Paypal zahlen 

Wenn Du im Onlineshop den Paypal-Button siehst, kannst Du über Paypal bezahlen. Dafür klickst Du auf den Button. Du wirst dann zu Paypal weitergeleitet und musst Dich einloggen und die Zahlung bestätigen. Stornieren kannst Du die Zahlung danach nicht mehr.

Der Händler sieht beim Bezahlen mit Paypal keine Bankdaten. Das überwiesene Geld geht außerdem sofort an den Empfänger, Wartezeiten wie bei Banküberweisungen gibt es nicht. Das ist einer der großen Wettbewerbsvorteile von Paypal gegenüber normalen Überweisungen. So verkürzen sich oft die Lieferzeiten, denn schließlich müssen die Händler nicht auf den Geldeingang warten, sondern können die Ware sofort versenden.

Inzwischen gibt es aber auch bei Banken Echtzeitüberweisungen, über die Du genauso schnell wie mit Paypal Geld auf ein anderes Bankkonto überweisen kannst.

Falls Du die Bestellung retournierst, bucht Paypal das Geld auf Dein Paypal-Konto zurück. Das Bezahlen ist für Dich als Kunden kostenlos, Händler bezahlen jedoch Gebühren.

Du kannst auch regelmäßige Zahlungen über Paypal erledigen, zum Beispiel für Abos von Streamingdiensten wie Netflix oder Spotify. Du erlaubst dem Händler immer wieder Geld von Deinem Paypal-Konto abzubuchen, Paypal bezeichnet dies als Einzugsverfahren. Dabei kannst Du aussuchen, über welche Zahlungsquelle das Abo abgerechnet werden soll und kannst diese auch ändern, wenn Du willst.

Geld an Freunde versenden

Mit Paypal kannst Du nicht nur bei Onlineshops bezahlen, sondern auch Geld an Deine Freunde oder die Familie senden. Die Gegenseite braucht dafür ebenfalls ein Paypal-Konto, um an das Geld zu kommen.

Um Geld zu senden, gibst Du die E-Mail-Adresse oder Telefonnummer des Empfängers an, gibst den Betrag ein und bestätigst die Zahlung. Das klappt über die Website von Paypal oder über die App.

Wenn Du Geld in Euro sendest, ist dies kostenlos. Gebühren fallen an, falls das Geld in eine andere Währung umgerechnet wird.

Geld in einer anderen Währung senden

Du kannst auch Geld an Deine Freunde und Familie im Ausland schicken. Das funktioniert über das Xoom-Konto, das Du zusätzlich zum Paypal-Konto eröffnest. Das Xoom-Konto verknüpfst Du mit Deinem Paypal-Konto, die Login-Daten sind die gleichen.

Wie hoch die Gebühren sind, hängt unter anderem von der jeweiligen Währung ab. Paypal zeigt Dir die Kosten vor dem Absenden an. Das Geld kommt dann entweder auf dem ausländischen Konto des Empfängers an oder es kann als Bargeld bei einem Partnerstandort von Paypal abgeholt werden.

Ukraine-Krieg: Paypal hat den Dienst in Russland eingestellt. Das heißt, Du kannst damit nicht mehr online in russischen Shops bezahlen oder Freunden und Familie in Russland Geld schicken. Russland ist nicht das einzige Land, das von Sanktionen betroffen ist. So kannst Du zum Beispiel auch kein Geld nach Nordkorea oder Kuba senden.

Mit Mobil bezahlen

Über die App von Paypal kannst Du auch den Bezahldienst Google Pay nutzen und so mit dem Smartphone bezahlen. Dafür musst Du entweder in der Paypal-App die Google-Pay-Funktion freischalten oder in der Google-Pay-App Paypal als Zahlungsmethode auswählen.

Bezahlen kannst Du dann überall dort, wo das kontaktlose Bezahlen mit Mastercard möglich ist, also auch im Ausland. Allerdings bucht Paypal das Geld nur aus dem Paypal-Guthaben oder vom Girokonto ab, hinterlegte Kreditkarten werden nicht genutzt.

Seit Mai 2025 können auch die ersten iPhone-Nutzer in Deutschland mit ihrem iPhone über Paypal bezahlen. Dabei nutzt Paypal die NFC-Schnittstelle und bietet eine Lösung mit der eigenen App statt Apple Pay an. Auch bei dieser Option setzt Paypal auf eine virtuelle Mastercard, das Geld wird aber vom Konto abgebucht. Diese Funktion wird schrittweise für immer mehr Nutzerinnen und Nutzer ausgerollt.

Guthaben aufs Girokonto überweisen

Ein Guthaben auf dem Paypal-Konto kannst Du Dir auf Dein Girokonto überweisen lassen. Viel Guthaben sollte nicht auf dem Paypal-Konto liegen. Schließlich gibt es bei dem Bezahldienst keine Zinsen, und das Geld ist auch nicht über eine Einlagensicherung geschützt. Es ist also besser auf einem Tagesgeldkonto aufgehoben.

Mit Paypal in Raten zahlen

Paypal bietet die Möglichkeit an, in Raten zu zahlen. Dafür fallen jedoch Zinsen an: bis zu 12,99 Prozent effektiv. Kaufst Du zum Beispiel etwas für 750 Euro und zahlst es in zwölf Monatsraten ab, fallen dafür rund 47 Euro Zinsen an. Finanztip rät von solchen Ratenoptionen ab, da sie den Kauf teurer machen.

Insbesondere, wenn es um Dinge geht, die Du nicht aus Not kaufst, sondern aus Interesse, solltest Du auf verzinste Ratenzahlungen verzichten und besser die nötige Summe ansparen.

Josefine Lietzau
Unsere Finanztip-Expertin für Bank und Kredit

Die Raten bucht Paypal vom hinterlegten Girokonto ab. Mehr als 10.000 Euro kannst Du aber nicht bezahlen. Du kannst den Kredit jederzeit komplett zurückzahlen oder eine höhere Rate leisten als eigentlich vorgesehen. Das spart Zinsen. Wie viel Du Paypal noch schuldest, ist im Paypal-Konto unter „Zahlungsplan“ aufgelistet. Auch die Ratenoption kannst Du direkt beim Bezahlen auswählen, dabei wird Deine Bonität überprüft.

Welche Daten musst Du preisgeben?

Du musst neben Deinem Namen und Deiner E-Mail-Adresse auch Deine Adresse und Deine Telefonnummer angeben. In der Regel wirst Du Paypal auch Daten zu Deinem Girokonto oder Deiner Kreditkarte geben, um damit zu bezahlen.

Paypal speichert außerdem Daten über Deine Transaktionen – zum Beispiel den Händler und die Summe, aber auch Standortdaten und Infos zu Deinen Geräten. Auch zur Gegenseite werden Daten weitergegeben, zum Beispiel wenn Du Geld an Freunde schickst.

Außerdem zeigt Paypal den Namen, die E-Mail-Adresse und die Telefonnummer auch den anderen Nutzern an, wenn diese Geld schicken oder empfangen. Der Anbieter gibt jedoch Daten zum Girokonto oder zur Kreditkarte nicht an die Empfänger weiter.

An andere kann Paypal personenbezogene Daten von Dir hingegen weitergeben: an Partner des Unternehmens, Auskunfteien, andere Paypal-Unternehmen und mehr.

Phishing im Namen von Paypal

Online-Kriminelle verschicken oft gefälschte E-Mails an Verbraucher, die angeblich von Paypal stammen. In der Regel versuchen die Betrüger, an die Login-Daten für das Paypal-Konto zu kommen. Denke daran: Paypal wird Dich nach eigenen Angaben nie in E-Mails nach Deinem Passwort oder nach Deinen Bankdaten fragen. Eine andere Strategie der Kriminellen ist es, einen Anhang mit der Mail mitzuschicken. Lade solche Anhänge nicht herunter, sie enthalten Schadsoftware.

Lösche solche E-Mails. Falls Du Paypal bei dem Bekämpfen von Phishing helfen willst, leite die Nachricht vorher einfach an [email protected] weiter.

Wie funktioniert der Käuferschutz?

Falls beim Kauf etwas schiefgeht, kannst Du einen Antrag auf Käuferschutz stellen. Du bekommst den Kaufpreis zum Beispiel zurück, wenn der Händler das Produkt nicht verschickt hat. Kam das versandte Paket einfach nicht an, lehnt Paypal den Käuferschutz allerdings ab, wenn der Händler den Versand belegen kann. Dann musst Du den Streit mit dem Verkäufer ausfechten.

Unter nicht gelieferte Produkte fallen übrigens auch Flüge, falls die Airline pleite geht. So griff der Käuferschutz zum Beispiel auch bei der Insolvenz von Air Berlin in vielen Fällen.

Der Käuferschutz kann auch greifen, falls die Ware „erheblich“ von der Artikelbeschreibung abweicht. Dabei musst Du als Käufer das Produkt zunächst auf eigene Kosten an den Händler zurücksenden. Nach den Paypal-Regeln für den Käuferschutz bist Du verpflichtet, Dich in jedem Fall zuerst an ihn zu wenden, bevor Du das Problem bei Paypal meldest. Will der Händler Dir dann ein Ersatzprodukt schicken oder das Produkt reparieren, kannst Du den Käuferschutz nicht mehr nutzen.

Du musst zudem auch Beweise liefern. Mach also auf jeden Fall Fotos von der Ware. Um das Angebot des Händlers darzustellen, kannst Du einen Screenshot von der Website machen oder die Seite abspeichern. Wähle beim Abspeichern im Internetbrowser die Option „Website komplett“ aus, um alle Bilder mitzuspeichern.

Der Käuferschutz greift nicht bei allen Produkten. So sind zum Beispiel über die Paypal-Regeln Gutscheine, Gewinnspiele oder auch der Autokauf ausgeschlossen.

Auch Verkäufer werden von Paypal geschützt, zum Beispiel gegen Rückbuchungen.

Der Käuferschutz ist für Dich als Kunde kostenlos. Allerdings hast Du keinen Anspruch auf den Käuferschutz. Paypal entscheidet, ob es Dich unterstützt. Zudem kann der Händler das Geld später einklagen. Das gilt auch, wenn Paypal dem Käufer recht gab und das Geld zurückgebucht hatte (BGH, Urteil vom 22. November 2017, Az. VIII ZR 83/16 und VIII ZR 213/16). Der Käuferschutz hebelt nicht die Rechte und Pflichten eines Kaufvertrages aus. Der Händler trägt jedoch bei solchen Klagen das Prozessrisiko und damit zunächst auch die Kosten.

Probleme bei „Family & Friends“

Wichtig: Beachte, dass der Käuferschutz nur greift, wenn Du die richtige Bezahloption auswählst. Wenn Du über „Family & Friends“ bezahlst, bist Du nicht geschützt. Trotzdem versuchen immer wieder Verkäufer ihre Kunden genau davon zu überzeugen, denn sie sparen bei „Family & Friends“ Gebühren. Im Gegenzug bieten sie dann teilweise an, den Preis zu senken. Geh trotzdem nicht darauf ein!

Denn oft verläuft der vermeintlich Kauf danach so: Der Verbraucher bezahlt die Ware, der Händler gibt sogar an, dass er das Produkt verschickt hat. Das Paket kommt aber nicht an und auf weitere Anfragen reagiert der Händler nicht. Wenn der Verbraucher sich dann an Paypal wendet, bekommt er keine Hilfe, denn der Käuferschutz greift nicht. Das Geld ist also weg. Es über eine Anzeige bei der Polizei zurückzukriegen, ist kaum erfolgsversprechend. Betroffene Leser haben uns berichtet, dass es für die Polizei schwer bis unmöglich war, den Geldstrom nachzuverfolgen.

Wie löschst Du Dein Paypal-Konto?

Du kannst Dein Paypal-Konto jederzeit löschen, das kostet Dich nichts. Du musst allerdings zunächst ein mögliches Guthaben vom Paypal-Konto auf Dein Girokonto überweisen. Danach klickst Du unter „Einstellungen“ auf „Kontoeinstellungen“. Dort kannst Du das Konto über die Option „Konto schließen“ löschen.

Wenn Du noch Geldanforderungen hast, werden diese gelöscht. Du verlierst außerdem alle nicht eingelösten Gutscheine.

Welche Gebühren gibt es bei Paypal?

Wenn Du Paypal privat nutzt, musst Du meist keine Gebühren zahlen. Ausnahmen gelten, wenn Du das Geld in ein Land mit einer anderen Währung als Euro sendest, dann fallen zum Beispiel Gebühren für die Währungsumrechnung an.

Kostenpflichtig wird Paypal, wenn Du es als Händler nutzt. Die anfallenden Gebühren musst Du als Verkäufer zahlen, der Käufer trägt keine Kosten. Die Höhe der Gebühren hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, zum Beispiel ob es sich um Transaktionen im Inland handelt oder Du Geld aus dem Ausland bekommst. Auch wenn Du Spenden sammelst, können Gebühren anfallen.

In unserem Ratgeber zu Paypal-Gebühren liest Du alle wichtigen Details und findest auch unseren Gebührenrechner.

Welche Alternativen zu Paypal gibt es?

Paypal ist nicht der einzige Anbieter, über den Du im Internet bezahlen kannst. Konkurrenten sind zum Beispiel Amazon Pay und Klarna.

Bei Amazon Pay nutzt Du die Login-Daten für Deinen Amazon-Account und zahlst mit dem bei Amazon hinterlegten Konto oder der Kreditkarte.

Bei Klarna zahlt zunächst der Anbieter an den Händler, Du tilgst dann Deine Rechnung über eine Überweisung oder per Ratenzahlung. Auch Kreditkartenzahlungen sind über Klarna möglich.

Nachdem Giropay Paydirekt eingestellt wurde, gibt es mit Wero eine neue Alternative zu Paypal aus Europa. Du kannst mit dem Dienst noch nicht im Internet bezahlen, das Senden von Geld zwischen Girokonten ist aber möglich. Um Wero nutzen zu können, muss Deine Bank den Dienst eingebunden haben.

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