Justtrade Depot So funktioniert der günstige Broker

Justtrade gehört zu den jüngeren Depotanbietern in Deutschland – obwohl der Broker mit Sitz in Frankfurt am Main auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. 2019 ging Justtrade mit einer sehr günstigen Gebührenstruktur an den Start. Seit 2022 gehört es zu den Finanztip-Empfehlungen.

Justtrade ist eine der Empfehlungen aus unserem Depotvergleich. Der Anbieter punktet vor allem mit sehr niedrigen Kosten: Alle wichtigen Funktionen sind entweder komplett gebührenfrei oder sehr preisgünstig. 

Es gibt keine laufenden Kosten für das Justtrade-Depot. Für Sparpläne fällt keine Kaufgebühr an. Wenn Du mit Einzelkäufen Deinen ETF-Bestand aufstocken möchtest oder auch Wertpapiere wieder verkaufen willst, beträgt die Ordergebühr ein Euro.

Der Broker bietet für den ETF-Handel drei Börsenplätze.

• Lang & Schwarz Exchange: Handelsplatz der Börse Hamburg, wird unter anderem auch von Trade Republic genutzt
• Quotrix: Handelsplatz der Börse Düsseldorf
• Tradegate Exchange: ist hinter Xetra/Börse Frankfurt der zweitgrößte deutsche Börsenplatz 

In der Kategorie Leistung bietet Justtrade nicht so viele Möglichkeiten wie andere Broker oder Banken: Du kannst beispielsweise kein Kinder- oder Gemeinschaftsdepot einrichten. Ein bereits bestehendes Depot bei einem anderen Anbieter lässt sich nicht zu Justtrade übertragen. 

Auch Anleihen gibt es bei Justtrade nicht einzeln zu kaufen, nur in Form von ETFs. Es gibt keine Hotline oder Chatfunktion für den Kundenservice, dafür kann man sich per E-Mail an den Support wenden. 

Eine Besonderheit kann man beim Einzelkauf oder -verkauf von Wertpapieren nutzen: Justtrade zeigt auf Wunsch fünf Sekunden lang einen garantierten Börsenpreis an, die sogenannte Quote-Order.

Um einen ETF-Sparplan für Deinen Vermögensaufbau zu starten, ist Justtrade – so wie unsere anderen Empfehlungen – eine ausgezeichnete Wahl.

Welche Wertpapiere kannst Du bei Justtrade handeln?

Handelbar sind viele gängige Aktien und ETFs. Da es bisher keine Möglichkeit gibt, bestehende Depots zu Justtrade zu übertragen, eignet sich der Anbieter entweder für Neueinsteigerinnen und -einsteiger oder als Zweitdepot.

Wie gut das Depot von Justtrade in unserer Analyse abgeschnitten hat und welches Depot vielleicht noch besser zu Dir passt, kannst Du mit unserem Depot-Vergleich herausfinden. 

Depot-Vergleich: So findest Du das passende Depot

Die Depoteröffnung geht sehr schnell. Nach eigenen Angaben schaltet Justtrade ein neues Depot innerhalb von zehn Minuten frei. 

Du musst, wie bei anderen Depotanbietern auch, einige persönliche Angaben machen. Dazu gehören neben der Adresse und Deiner Staatsbürgerschaft auch Informationen zu Deiner beruflichen Situation. Außerdem musst Du mit dem Smartphone die Justtrade-App herunterladen und installieren. Diese App brauchst Du, um Dich per Videoanruf zu identifizieren. 

Anschließend bekommst Du die Iban des Verrechnungskontos mitgeteilt, das zu Deinem neuen Depot gehört. Dorthin überweist Du das Geld, mit dem Du Wertpapiere kaufen möchtest.

Genauere Informationen zu den einzelnen Schritten einer Depoteröffnung liest Du in unserem Ratgeber Depot einfach erklärt.

Justtrade nimmt für das Depot keine laufenden Depotführungsgebühren. Auch wenn Du Wertpapiere wie ETFs per Sparplan kaufst, kostet das bei Justtrade keine Kaufgebühr. 

Möchtest Du ETF-Einzelkäufe und -verkäufe durchführen, kostet das pauschal ein Euro Kaufgebühr, unabhängig von Deinem Anlagebetrag.

Die drei Börsenplätze, die bei Justtrade zur Auswahl stehen, haben keine unterschiedlichen Gebühren. Insgesamt ist das Preis- und Leistungsverzeichnis von Justtrade sehr schlank und übersichtlich.

Justtrade: Kosten

Dies ist nur ein Ausschnitt aus dem Preis- und Leistungsverzeichnis, für die komplette Liste siehe Website von Justtrade.
Quelle: Justtrade (Stand: April 2025)

Daneben gibt es noch weitere Kosten. Die sind aber keine Besonderheit von Justtrade. Du begegnest ihnen in der Kostenübersicht, die Du vor einem Wertpapierkauf als PDF bekommst. Beispielsweise sind das:

• Produktkosten für ETFs: Das sind die Verwaltungsgebühren des einzelnen Fonds. Justtrade hat damit nichts zu tun und Du würdest sie bei jedem Depotanbieter zahlen.
• Spread/Handelsspanne: Der Spread ist der Unterschied zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs eines Wertpapiers. Du zahlst für eine Aktie, einen ETF und viele andere Finanzprodukte immer etwas mehr, als Du gleichzeitig wieder für sie bekommen könntest. Auch hierauf hat ein Depotanbieter keinen Einfluss.

Mehr zu den Kosten, die beim Sparen mit ETFs anfallen, und zur Kostenübersicht Deiner Depotbank liest Du in unserem ausführlichen Ratgeber zu ETF-Kosten.

Alternativ kannst Du einen Limitpreis setzen, leicht oberhalb des angezeigten Briefkurses. Das Limit ist ein Preis pro Stück, der keinesfalls überschritten wird, auch wenn der Börsenkurs während Deines Kaufvorgangs ansteigen sollte. Ein Kauf mit Limit wird nicht zwingend sofort ausgeführt. 

Die Limit-Order wählst Du bei Justtrade mit dem Button aus, auf dem anfangs „Quote-Order“ steht.

Beispiel: Der aktuelle Kurs einer Aktie liegt bei 103,08 Euro. Wenn Du als Limitpreis 105,10 Euro einstellst und fünf Stück des Wertpapiers orderst, würdest Du höchstens für einen Wert von 525,50 Euro kaufen. Sollte der Kurs noch während des Ordervorgangs auf 105,20 Euro steigen, findet so lange kein Kauf statt, bis es wieder ein Angebot für höchstens 105,10 Euro gibt, die Order abläuft oder gelöscht wird. 

Finanztip empfiehlt, möglichst während der Öffnungszeit der deutschen Leitbörse Xetra zu handeln, weil dann mehr Anlegende an der Börse mitmischen – das sorgt auch an allen anderen Börsen für vorteilhaftere Kurse. Xetra ist nur an Wochentagen zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr geöffnet – vermeide daher den Handel in den Morgen- und Abendstunden. 

Solltest Du doch mal morgens oder abends an einem anderen Börsenplatz handeln wollen, dann stelle ein Limit, ein, damit Du nicht einen ungünstigen Kurs erwischst, oder achte genau auf den Quote-Preis.

Verkauf bei Justtrade 

Die meisten beschriebenen Schritte gelten sinngemäß auch, wenn Du ETFs oder Aktien wieder verkaufen möchtest. Allerdings gibt es beim Verkaufen bei Justtrade noch eine weitere Order-Variante. 

Nämlich die oben kurz erwähnte Market-Order. Sie kann riskant sein, weil sie Deine Preisvorstellungen nicht berücksichtigt. Anders gesagt ist eine Market-Order der Auftrag, die Wertpapiere zum nächsten verfügbaren Preis zu verkaufen, egal, wie hoch oder niedrig der ist.

Finanztip empfiehlt, auch bei Verkaufsorders entweder ein Limit einzustellen – also einen Mindestpreis für den Verkauf festzulegen – oder über die Funktion Quote-Order den gebotenen Preis für fünf Sekunden fest garantiert zu bekommen.

Dann gibst Du die gewünschte monatliche Sparrate an. Dafür sind Beträge zwischen 25 Euro und 5.000 Euro möglich. Wenn Du Dich in Zukunft anders entscheidest, kannst Du ETF-Sparpläne jederzeit ändern oder stoppen.

Beim Intervall gibt es nur die Möglichkeit der monatlichen Ausführung. Sparplan-Ausführungen finden bei Justtrade ohne Kaufgebühr statt. Der Sparplan wird immer zu Monatsbeginn ausgeführt, am ersten Börsenöffnungstag. 

Für die fälligen Sparraten muss Dein Verrechnungskonto bei Justtrade immer ausreichend gedeckt sein. Stell am besten einen Dauerauftrag vom Girokonto bei Deiner Hausbank ein. 

Wundere Dich nicht, wenn nach Deiner Bestätigung noch nichts passiert. Die erste Sparplan-Ausführung erfolgt ja erst zum nächsten Monatsanfang.

Auch für Sparpläne gibt es vorab eine Kosteninformation, die Du aufrufen kannst. Einmalige Kosten entstehen nicht, weil Justtrade bei Sparplänen keine Kaufgebühren berechnet. 

Die in der Tabelle genannten fortlaufenden Kosten sind die Produktkosten des ETF. Du bezahlst sie nicht extra, sondern sie werden vom ETF-Anbieter aus dem Fondsvermögen entnommen. Mit rund 0,2 bis 0,6 Prozent pro Jahr sind die Finanztip-Empfehlungen sehr kostengünstig.

Auch die Verkaufskosten sind angegeben. Wie alle Angaben in dieser Kosteninformation ist das gesetzlich so vorgeschrieben. In einem separaten Ratgeber informieren wir ausführlich über ETF-Kosten.

Das Verrechnungskonto und Dein Depot führst Du nicht bei Justtrade, sondern bei der Sutor Bank mit Sitz in Hamburg. Die hat eine deutsche Banklizenz und ist Mitglied des gesetzlichen Einlagensicherungsfonds. Im Fall einer Bankenpleite ist Dein Guthaben auf dem Verrechnungskonto bis 100.000 Euro gesichert. 

ETF-Anteile oder Aktien, die Du über Justtrade – oder einen beliebigen anderen Broker – gekauft hast, sind dagegen nicht über die Einlagensicherung geschützt. Schließlich kann sich ihr Wert ständig im Börsenhandel ändern und theoretisch auf null fallen, aber auch stark ansteigen. 

Wertpapiere sind juristisch Sondervermögen, fallen also bei einer Zahlungsunfähigkeit der Bank nicht in die Insolvenzmasse. Du kannst sie in diesem Fall einfach zu einer anderen Bank übertragen lassen.

Falls Justtrade Deine Wertpapiere nicht herausgeben könnte, würde die Anlegerentschädigung nach europäischem Recht greifen. Hier sind – wie bei anderen Brokern – maximal 20.000 Euro pro Person geschützt und höchstens 90 Prozent der ausstehenden Summe.